Zurecht gegeneinander streiten …

Die Welt erleidet gerade zwei Kriege. In beiden sieht sich jede Seite im Recht. So verhält es sich im Konflikt zwischen Hamas und Israel und zwischen Russland und Ukraine.

Israel ist auf brutalste Art terroristisch angegriffen worden und pocht auf das Recht zur Selbstverteidigung. Die Hamas nimmt sich das Recht, für die jahrzehntelange Unterdrückung der Palästinenser legitime Vergeltung zu üben. Die Ukraine wehrt zurecht den Einmarsch eines überlegenen Gegners ab. Während Russland das jahrzehntelange Heranrücken der NATO an seine Westgrenze beklagt. Jetzt beharrt Russland darauf, in „seinem“ Einflussbereich zurecht die Verhältnisse zu bestimmen. „Zurecht gegeneinander streiten …“ weiterlesen

India Reloaded

India Reloaded

März 2023. Es war eine Neubegegnung. Vor 40 Jahren haben meine heutige Frau und ich Indien bereist – als Backpacker on the cheap. Heute sind wir zurückgekehrt mit der Erfahrung eines ganzen Lebens und den Anregungen eines indischen Freundes in Deutschland.

Unsere Ziele waren: Chandigarh, die moderne Hautstadt des Punjab / Amritsar, das religiöse Zentrum der Sikhs und Schauplatz mehrerer Massaker / Mcleodganj, der Sitz des tibetischen Dalai Lama im indischen Himalaya.

Ich berichte unsere Erlebnisse aus der Sicht eines Investors. Alles ist subjektiv dargestellt und nicht statistisch erhärtet.

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Wozu Kirche?

Wozu ist die Kirche da? Was ist ihre Funktion in der Gesellschaft?

Um es klar zu sagen: Eine Avantgarde ist die Kirche nicht. Gesellschaftliche Entwicklungen vollzieht die Kirche nach, wenn sie breit anerkannt sind. So haben die Kirchen in Deutschland erst nach der Nazi-Diktatur eindeutig die Demokratie unterstützt. Auch gleichgeschlechtlliche Partnerschaften hat die Evangelische Kirche erst in ihr Wertesystem integriert, als diese nach langem gesellschaftlichen Diskurs auch staatlich geregelt waren. Dass die Kirche in die richtige Richtung voran geht, kann man eher nicht erwarten. – Schade. „Wozu Kirche?“ weiterlesen

Wahrheit ?

„Was ist Wahrheit?“ fragte Pilatus, als er den Schauprozess gegen Jesus führte (Joh 18,38). Und er meinte seine Frage durchaus zynisch. Dabei ist Pilatus ein Experte für die Wahrheit. Ein Berufspolitiker in Regierungsverantwortung weiß, wie schillernd Wahrheit sein kann und wie man effektiv mit ihr umgeht. Will man Menschen beeinflussen, kann man sie mit einer Darstellung der Wahrheit manipulieren.

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Altes Eisen

Was bin ich, wenn ich nicht mehr arbeite? Rentner, Pensionär, Privatier? Man spricht auch von dem Ruhestand – manchmal mit dem Zusatz „wohlverdient“. Aber es fühlt sich anders an. Man denkt vielleicht: „Ich bin jetzt arbeitslos.“ oder „freigestellt“, wie man heute sagt. Und an dem neuen Zustand der Freiheit ist auch wirklich etwas dran. „Altes Eisen“ weiterlesen

Rivalität

Ein Deutscher kann Rivalität wenig abgewinnen. Er ist gewohnt, dass die Verhältnisse geordnet sind und einer gewissen Weisheit folgen. In der Wirtschaft hat Wettbewerb seinen Platz. Aber ansonsten sollte Einigkeit herrschen. Im Gefolge des deutschen Idealismus fragt der Deutsche: „Was ist richtig?“ und denkt, dass dann alle so handeln sollten. „Rivalität“ weiterlesen

Zuversicht

Ein Mensch, der Zuversicht verkörpert wie kein anderer, ist für mich Christopher Columbus. Er hatte ein Ziel. Er wollte Indien auf dem Seeweg erreichen, indem er nach Westen segelte. Das erforderte in seiner Zeit viel Zuversicht. Es war noch nicht allgemein anerkannt, dass die Erde eine Kugel ist. Und: So weit waren erst die Isländer 500 Jahre zuvor nach Westen gefahren. Aber das hatte man im 15. Jahrhundert vergessen. Zuversicht muss für Columbus ein sehr starker Antrieb gewesen sein. Denn es gelang ihm, gegen Aberglauben und Widerstände Geldgeber zu finden. Und es gelang ihm, die Überfahrt trotz mancher Meutereien seiner Mannschaft zu meistern. Von Zuversicht getrieben entdeckte er für die Europäer zum zweiten Mal Amerika. Columbus aber glaubte bis an sein Lebensende, er hätte die Ostküste Indiens erreicht.

Das ist schon tragisch. Seine Zuversicht hatte ihm einen enormen Antrieb verliehen. Aber er hatte sich geirrt. Und dennoch war das Ergebnis seiner Seereisen äußerst bedeutsam.

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Fearless Girl

Wir sind eine echte Krise nach 10 Jahren Bullenmarkt gar nicht mehr gewohnt. Der Coronacrash hat uns vielleicht etwas Angst eingejagt, aber ist bisher doch recht glimpflich vorüber gegangen. Da kommen die echten Tugenden eines Börsianers etwas aus der Übung. Deshalb habe ich jetzt die Statue des Fearless Girl auf meinen Desktop geholt.

Ursprünglich bot es dem Charging Bull in New York paroli. Jetzt steht es der New Yorker Börse gegenüber. Das Fearless Girl verkörpert für mich die Haltung eines erfolgreichen Investors. Gerade, wenn die Angst einen Abgrund zu öffnen scheint und wenn sie wie Efeu eine Wand hochklettert, gilt es aufrecht und mutig zu sein.

Das Fearless Girl will auch Frauen ermutigen, es mit der Börse aufzunehmen. Und es will Investmentfirmen dazu bringen, Frauen einzustellen. Vielleicht gelingt das ja. Frauen sind oft erfolgreiche Investorinnen. Es wäre doch schön, wenn sie ihren Beitrag bei der Investorengemeinde einbrächten.