Und da ist er wieder, der „wilde Westen“ – dieses Mal im Gazastreifen. Der amerikanische Präsident schlägt vor: Das Land wird von den neuen Herren entwickelt und die Ureinwohner in Reservate verbannt (wie die Native Americans).
In der Region hat das allerdings Tradition. Den Küstenstreifen Palästinas besiedelten in vorbiblischer Zeit die Phönizier. Dann drangen die Israeliten in Palästina ein und gründeten dort ihren ersten Staat (König David).
Später wurden die Israeliten des Nordens von den Assyrern verschleppt und in alle Welt zerstreut. Die Babylonier deportierten dann die Bewohner des Südens in ein Homeland in Babylonien. Unter den Persern durften die Israeliten zurück nach Palästina. Sie blieben viele Jahrhunderte unter Fremdherrschaft, wehrten sich aber beständig dagegen.
Zu römischer Zeit kämpften sie auch für ihre Unabhängigkeit – teils mit gewaltfreien Mitteln – teils mit Terrorismus. Die „Sikarier“ erstachen heimlich Menschen auf dem Markt mit dem Messer. Schließlich vertrieben die Römer 70 n.Chr. alle Juden aus Israel. Das was die Pax Romana (heute: Pax Amerikana).
In gewisser Weise haben die Israeliten sich dafür revanchiert. Die kleine jüdische Sekte der Christen erlangte 300 Jahre später die religiöse Vorherrschaft im römischen Reich. Sogar die siegreichen Germanen übernahmen diesen Glauben. Und noch heute geht der amerikanische Präsident bei seiner Amtseinführung in einen christlichen Gottesdienst und schwört auf die Bibel.