Unter Anlegern gibt es schon mal Diskussionen, ob man lieber in einen aktiv gemanagtes Fonds oder in einen passiven Fonds, der einen Index abbildet ( ETF ), investieren sollte.
Was das Ergebnis angeht, haben Langfristvergleiche ergeben, dass kaum ein aktiv gemanagter Fonds langfristig den Index schlägt. Aber das soll hier nicht das Thema sein.
Ich möchte die Frage stellen, ob Index-Fonds wirklich passive Investments sind.
Natürlich sind Index-Fonds insofern passiv, als sie einfach einen Aktienindex abbilden, indem sie die im Index enthaltenen Aktien in dessen Gewichtung hereinnehmen. Das ist relativ kostengünstig zu machen und kostet ca. 0,2 – 0.5 % des Anlagevermögens pro Jahr.
Allerdings – und darauf möchte ich hinaus: Der Index ist selber so etwas wie ein aktiv gemanagter Fonds. Er geht dabei rein quantitativ vor. Vor allem die Marktkapitalisierung und einige Qualitätskriterien entscheiden, ob eine einzelne Aktie in die begrenzte Anzahl der Aktien im Index aufgenommen wird.
Dieses einfache rein quantitative Verfahren hat einige Vorteile:
– Die Gewinner der Zukunft werden ab einer gewissen Größe in den Index aufgenommen. Ihr Anteil im Index wird dann im Laufe ihres Wachstums weiter vergrößert.
– Niedergehende Firmen werden sukzessive reduziert, bis sie ganz aus dem Index herausfallen.
Beide Maßnahmen bewirken, dass der Index über lange Zeit die Gewinne laufen lässt und die Verluste begrenzt. Außerdem gelingt es ihm auf diese Weise, immer die gegenwärtig starken Branchen hoch zu gewichten. So passt er sich der jeweiligen technischen und wirtschaftlichen Entwicklung an.
Ein Index leistet also, was man von heutigen Robo-Advisors erwartet: Er stellt quasi-automatisch ein optimales Portfolio zusammen.
Das Verfahren hat sich bewährt und schließt menschliche Schwächen wie Gier und Panik oder schlicht Irrtümer aus. Wen wundert es also, dass ein Index für einen Markt meistens die besseren Ergebnisse liefert.
Fazit: Der Index ist ein Robo, ist ein Quant. Für sehr wenig Geld kann man von seinem Langfrist-Erfolg profitieren.