Altes Eisen

Was bin ich, wenn ich nicht mehr arbeite? Rentner, Pensionär, Privatier? Man spricht auch von dem Ruhestand – manchmal mit dem Zusatz „wohlverdient“. Aber es fühlt sich anders an. Man denkt vielleicht: „Ich bin jetzt arbeitslos.“ oder „freigestellt“, wie man heute sagt. Und an dem neuen Zustand der Freiheit ist auch wirklich etwas dran.

Aber es beschleicht einen auch das Gefühl: „Ich gehöre jetzt zum alten Eisen.“ Man hat seinen Teil geleistet und verfügt über viele Fähigkeiten und einen Schatz von Erfahrung. Aber werden meine Fähigkeiten heute so noch gebraucht? Können Jüngere meinen Bereich nicht besser und schneller ausfüllen?

In der Gegend, wo ich wohne, gibt es Berge von Schrott. Altes Eisen wird hier aufgetürmt und vor allem weiter verarbeitet. Dazu wird das Alteisen eingeschmolzen und mit anderen Stoffen legiert. Und am Ende wird es zu Stahl. Bei uns macht man sogar Edelstahl daraus. So wird das Recycling zum Upcycling.

Das alte Eisen kann also eine vielversprechende Zukunft haben. Es muss durchs Feuer. Es müssen Stoffe hinzu kommen. Und der Privatier mit all seiner Freiheit entwickelt neuen Nutzen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

− 5 = 3